Dr.Groove's Pfeifenreiniger - Wie entstört man richtig ?

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Toll, endlich fertig ! Nach mühevoller Installationsarbeit wartet die neue CarHiFi-Anlage auf die Einweihung. Im Stand läuft alles supergut. Zündung an, Motor an --- und es sirrt und pfeift gnadenlos durch beide Ohren !
   
Im Grunde genommen ist jedes Auto eine Störquelle erster Güte. Lichtmaschine und Zündfunken streuen stark in die Karosserie ein. Dieses Störpotential (kann man mit speziellen Prüfgeräten hörbar machen) wirkt auf drei Arten in die Musik-Anlage ein. Zum einen berührungslos durch Induktion in signalführende Kabel und Geräte, zum zweiten durch direkten elektrischen Kontakt über die Karosserie und andere Massepunkte (Masseschleifen) und zum dritten über die Stromwege.
Das Störpotential kann auf verschiedenen Wegen in die Anlage einwirken. Fehler Nummer 1 : Einstreuung in die Signalkabel durch Induktion. Hierbei hilft das Noise-Mapping durch den ACR-Händler. Das komplette Fahrzeug wird mit dem NoNoise-Detektor auf Störfelder untersucht. Das Ergebnis ist eine Art Lageplan, der die Störfelder aufzeigt und die richtige Kabelführung für empfindliche Signalkabel ersichtlich macht.    
Fehler Nummer 2 : Einstreuung in Geräte durch Induktion. Selten, aber außergewöhnlich fies in den Auswirkungen ! Man sucht sich Dumm und Dusslig ! Hilfe im Vorfeld bietet ebenfalls das Noise-Mapping. Stark belastete Bereiche im Fahrzeug sollten strikt Tabu bleiben. Anfällig sind vor allem Geräte, die keinen geschlossenen Metallkörper besitzen. Also beispielsweise Show-Endstufen mit Plexiglas-Abdeckungen oder kleine Aktivweichen und High-Level-Adapter mit Plastikgehäusen.
Fehler Nummer 3 : Elektrische Einstreuung durch Masseschleifen über Gehäusekontakt. Kein Gerät der Anlage darf direkt mit der Karosserie verschraubt werden oder auf andere Art und Weise mit ihr in Berührung kommen ! Die entstehenden Masseschleifen bedanken sich sonst mit einem kräftigen Pfeifkonzert !    
Fehler Nummer 4 : Elektrische Einstreuung durch Masseschleifen verschiedener Massepunkte bei der Strom-Installation. Die Minuspole aller Geräte müssen an einem einzigen Punkt mit der Fahr­zeug-Masse verbunden werden ! Sogenanntes SPG (Single-Point-Grounding) wird erreicht durch Verwendung eines Stromverteilers, der die Minuskabel aller Geräte aufnimmt und mit einem einzigen Masse-Hauptkabel die Verbin­dung zur Fahrzeug-Masse herstellt (Karosserie oder der Minuspol der Batterie). Kritische Karosserie­bereiche laut NoNoise-Lageplan vermeiden.
Fehler Nummer 5 : Masseschleifen durch diverse Signalmassen an den Cinch-Kabeln, die innerhalb der Geräteverbindungen entstehen, und so gut wie nicht im voraus erkannt werden können. Hier hilft nur konsequentes Einkreisen des verursachenden Kabels und ein Öffnen dieser Masseschleife durch einen Massetrenner.    
Fehler Nummer 6 : Überlagernde Störimpulse auf der Bordspannung. Da diese Art der Störung ausschließlich auf Geräte mit geringem Stromverbrauch und deshalb ohne Schaltnetzteil wirken (Radios, CD-Player, Aktivweichen etc.), können sie mit einer sogenannten Entstördrossel (L-C-Filter) einigermaßen beseitigt werden. Für Verstärker sind diese Teile mangels Stromfähigkeit völlig unbrauchbar.
Fazit :

• Wer das Risiko, sich Störungen einzufangen, ganz klein halten will, der sollte nur eine einzige 2-, 4-, 5- oder 6-kanalige Endstufe einsetzen. Jedes weitere Gerät erhöht die Chance auf ein lustiges Pfeifkonzert.

• Freiliegende Cinch-Verbindungen oder Kupplungen mit Isolierband umwickeln, bevor sie im Schweller vergraben werden. Die Masseschleife lauert sonst im Verborgenen !

• Bei der Zusammenlegung aller Geräte-Massen die Radio-Masse nicht vergessen ! Am ISO-Stecker aufknipsen und die Radio-Masse zum zentralen Massepunkt (SPG) führen.

• Pfeifgeräusche durch die Antennenmasse können durch einen speziellen Antennen-Massetrenner hinterm Radio beseitigt werden.

• Pfeifgeräusche durch doppelte Cinch-Masse (2 oder mehr Cinchkabel) können durch einen galvanischen Massetrenner (Trenntrafo, Groundlift, Masse-Entkoppler) am Eingang der Endstufe beseitigt werden. Das heiß, ein Cinchkabel wird völlig normal angeschlossen, das Zweite (und alle weiteren) werden MASSEFREI angeschlossen.